Wird der nächste Papst Luxemburger sein?

Camille Ecormieravatar

Am 22/04/2025, von Camille Ecormier veröffentlicht

Artcle pape

Papst Franziskus, der am 13. März 2013 gewählt wurde, ist am Montag, dem 21. April, im Alter von 88 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls verstorben. Während die Kirche in eine Phase der Trauer eintritt, richten sich die Blicke bereits in die Zukunft: wer wird sein Nachfolger? Unter den genannten Namen fällt besonders einer auf: der luxemburgische Kardinal Jean-Claude Hollerich. Moovijob.com beleuchtet den historischen Besuch des Papstes in Luxemburg, die Wahl des künftigen Pontifex und die Rolle eines Kardinals.



Der Papst war zu Besuch in Luxemburg


Am Donnerstag, dem 26. September 2024, kurz vor der 11. Ausgabe der Unicareers Messe, besuchte Papst Franziskus das Großherzogtum Luxemburg. Ein historisches Ereignis für das Land. Nachdem der Papst im Papamobil durch die Straßen der Stadt gefahren war, um die trotz des morgendlichen Regens zahlreich erschienenen Menschen zu begrüßen, begab er sich in die Kathedrale Notre-Dame de Luxembourg, wo er in Anwesenheit zahlreicher politischer, religiöser und ziviler Würdenträger eine feierliche Messe zelebrierte.


In seiner Ansprache betonte der Papst die Solidarität zwischen den Völkern, die Pflicht zur Aufnahme der Schwächsten und die Bedeutung des interreligiösen Dialogs, Themen, die seinem Pontifikat* besonders am Herzen lagen.


Sein Besuch war Teil einer größeren Vision: die Kirche an die Ränder zu bringen, geografisch wie gesellschaftlich, und Länder einzubeziehen, die oft außerhalb der großen diplomatischen Kreise des Vatikans stehen. Es war Ausdruck seines Engagements für eine Kirche, die sich den Armen und Vergessenen zuwendet.



Der luxemburgische Kardinal: ein möglicher Papst?


Mit dem Tod von Papst Franziskus ist die Frage nach seinem Nachfolger zu einem zentralen Thema in der katholischen Welt geworden.Unter den Namen, die im Gespräch sind, zieht eine Figur die Aufmerksamkeit auf sich: der luxemburgische Kardinal Jean-Claude Hollerich.


In einer von der AFP veröffentlichten Liste der fünfzehn Favoriten nimmt der luxemburgische Prälat* eine vordere Position ein. Sein ungewöhnlicher Werdegang macht ihn zu einem glaubwürdigen Kandidaten: ein mehrjähriger Einsatz in Japan, seine Beherrschung von mindestens fünf Sprachen und seine Offenheit für interkulturellen Dialog.


Seit seiner Ernennung zum Kardinal im Jahr 2019 hat sich Hollerich für eine inklusivere Kirche ausgesprochen und auch vor sensiblen Themen wie Homosexualität, dem Zölibat der Priester oder der Aufnahme von Migranten nicht zurückgeschreckt. Positionen, die sowohl Bewunderung als auch Kritik hervorrufen.


Trotz seiner internationalen Anerkennung zeigt sich Kardinal Hollerich in dieser Frage äußerst zurückhaltend.


„Es gibt Männer, die weitaus qualifizierter sind als ich“, hatte er vor einem Jahr im L’Essentiel erklärt.


Auch in einem aktuellen Interview mit RTL schloss er jegliche persönliche Ambition Papst zu werden mit einem klaren „Nein“ aus.



Wie erfolgt die Wahl des Papstes?


Seit Jahrhunderten werden ausschließlich Kardinäle zu Päpsten gewählt, da sie die Strukturen der Kirche gut kennen und bereits bedeutende Verantwortung tragen.


Die Wahl eines neuen Papstes erfolgt im sogenannten Konklave, das zwischen dem 15. und 20. Tag nach dem Tod des Papstes beginnt. Dann versammeln sich alle wahlberechtigten Kardinäle unter 80 Jahren unter strengem Ausschluss der Öffentlichkeit in der prächtigen Sixtinischen Kapelle im Vatikan.


Die Wahl erfolgt durch geheime Stimmabgaben. Ein Kandidat muss eine Zweidrittelmehrheit erreichen, um gewählt zu werden. Kommt es im ersten Wahlgang zu keiner Entscheidung, können bis zu vier Abstimmungen pro Tag stattfinden, unterbrochen von Gebeten und Momenten zum Nachdenken. Bleibt das Ergebnis weiterhin offen, wird das Verfahren angepasst: Die Kardinäle können sich auf die beiden stimmenstärksten Kandidaten des letzten Wahlgangs beschränken oder mit absoluter Mehrheit einen Papst bestimmen.


Wie wird die Entscheidung der Papstwahl weltweit bekanntgegeben? Über den Schornstein der Sixtinischen Kapelle: schwarzer Rauch bedeutet, es wurde noch kein Papst gewählt; weißer Rauch, begleitet vom Glockengeläut des Petersdoms, verkündet die Wahl des neuen Oberhaupts der katholischen Kirche.



Wie wird man Kardinal?


Es gibt keine Ausbildung zum Kardinal, dieser Titel wird direkt vom Papst verliehen. Er beruft Bischöfe, die sich durch besonderen Dienst an der Kirche, theologische Expertise oder diplomatische Fähigkeiten hervorgetan haben, nach Maßgabe der Prioritäten, die er selbst für die Kirche festgelegt hat.


Laut Schätzungen in der lokalen Presse kann ein Kardinal in Luxemburg zwischen 4.000 und 6.000 Euro netto im Monat verdienen, abhängig von Ausgaben, Zusatzleistungen und weiteren Aufgaben. 



Das Konklave soll zwischen dem 5. und 10. Mai beginnen. Dann werden die 135 wahlberechtigten Kardinäle, rund 80 % davon wurden von Papst Franziskus selbst ernannt, den Auftrag haben, seinen Nachfolger zu wählen. Wird der Kardinal aus dem Großherzogtum der Auserwählte sein?



Besuchen Sie unseren Blog, um mehr über Luxemburg zu erfahren!



Pontifikat*: Zeitraum, in dem ein Papst sein Amt als Oberhaupt der katholischen Kirche ausübt.

Prälat*: Hoher Würdenträger der Kirche, wie ein Bischof oder ein Erzbischof.

Hat es Ihnen gefallen? Lassen Sie es uns wissen!

Teilen auf