Porträt des Monats: Yannis, der interviewte Interviewer

Leïla Kharoubiavatar

Am 06/11/2023, von Leïla Kharoubi veröffentlicht

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Diesen Monat stellen wir Ihnen in unserem Blog einen leidenschaftlichen Journalisten vor, der aktuelle Themen mit Leben füllt. Yannis gewährt uns Einblicke in seinen beruflichen Werdegang, noch bevor er seine Karriere begonnen hat. In unserem Gespräch tauchen wir nicht nur in seinen persönlichen Lebensweg ein, sondern auch in die Herausforderungen des Journalistenberufs, der stets darum bemüht ist, eine einzigartige Perspektive auf die Welt zu bieten und neugierige Gemüter zu fesseln.


Yannis, der ausnahmsweise mal in die Rolle des Interviewten schlüpft, öffnet uns ein Fenster in die Welt, die er mit unerschöpflicher Neugier erkundet.


Die Anfänge einer Berufung


Seine Leidenschaft für den Journalismus reicht bis in seine Jugendzeit zurück. Er erzählt: "Meine Eltern waren treue Leser von „Le Républicain Lorrain“. Als ich die Seiten der Zeitung durchblätterte, begann ich, auf die Angaben „geschrieben von...zu achten. So entfachte sich mein Ehrgeiz, meinen Namen in den Medien neben meinen eigenen Artikeln zu sehen". Sein Interesse an aktuellen Themen, Politik und internationalen Beziehungen sowie seine Liebe zu Reisen und der französischen Sprache festigten später seine Berufswahl.


Nach mehreren Jahren des Studiums und einigen Praktika schätzt Yannis die Vielfalt seines Berufs. Heute arbeitet er bei L'Essentiel, dem Medienunternehmen, das ihm symbolisch sein erstes Praktikum geboten hat. Er betont die Freundlichkeit des Teams und die Fülle an Wissen, das er dort erworben hat. Angetrieben von einem unstillbaren Wissensdurst, motiviert ihn die ständige Herausforderung, auf dem Laufenden zu bleiben, und das Privileg inspirierende Menschen aus der ganzen Welt zu treffen.



Eine Schlüsselrolle bei der Informationsübermittlung


"Heutzutage möchte eine Person, die eine Zeitung liest, nicht dieselben Informationen finden, die sie am Vortag bereits in den sozialen Medien gesehen hat."


In seinen zehn Jahren im Journalismus hat er die Entwicklung des Berufs miterlebt. Die Allgegenwärtigkeit der sozialen Medien hat sich unweigerlich auf die Arbeit der Journalisten ausgewirkt und verlangt von ihnen eine neue Perspektive sowie kreative Blickwinkel, um sich von der riesigen Menge der bereits online verfügbaren Informationen abzuheben. Er betont, dass die Überprüfung von Fakten und der Abgleich von Quellen zu den wichtigsten Säulen des Journalismus gehören, um die offiziellen Medien von den neuen Informationen auf sozialen Plattformen zu unterscheiden.


Yannis erklärt: "Journalisten müssen Informationen sammeln, überprüfen, nach Prioritäten ordnen und der Öffentlichkeit zugänglich machen, und gleichzeitig Sachverhalte für die Leser verständlich zusammenzufassen. In Krisenzeiten wächst diese Verantwortung, da die Menschen nach verlässlichen Antworten suchen."


Authentizität hinter Vorurteilen


Yannis räumt ein, dass der Beruf des Journalisten, wie viele andere auch, in der Öffentlichkeit manchmal romantisiert wird. "Die gängigsten Klischees besagen, dass Journalisten ständig auf Reisen sind, aber die Realität sieht anders aus, und nicht jeder arbeitet als Reporter“, gesteht er. Yannis hatte zwar das Privileg, durch seine Arbeit viele Länder zu bereisen und zu entdecken, aber das trifft nicht auf jeden zu.


"Natürlich kann ein Journalist eine gewisse Zeit vor Ort verbringen. Aber wer kein Kriegsreporter ist, verbringt die meiste Zeit in der Redaktion, vor dem Bildschirm oder am Telefon. Ein weiterer Irrglaube ist, dass Journalisten für Regierungen arbeiten. Das ist in Demokratien nicht der Fall.“ fügt er hinzu.


Wenn die Herausforderung zur täglichen Routine wird


Es überrascht nicht, dass ein Journalist die Themen, über die er berichtet, auf der Grundlage aktueller Ereignisse, der redaktionellen Ausrichtung der Medien und seiner Spezialisierung (bei Fachjournalisten) auswählt.


"Jeden Tag widmet sich das Team den aktuellen Ereignissen und bereitet sich auf die Redaktionssitzung vor, bei der in Zusammenarbeit mit anderen Journalisten und dem Chefredakteur Themen diskutiert und Schwerpunkte festgelegt werden. Jeden Tag ist dies ein entscheidender Schritt bei der Erstellung einer Zeitungsausgabe".



Für den weiteren Verlauf ist es wichtig, ständig auf dem Laufenden zu bleiben. Die Informationen müssen qualitativ hochwertig und verlässlich sein, auch in Notsituationen. Yannis erläutert: "Die sozialen Medien zwingen uns dazu, sehr reaktionsschnell zu sein und Informationen praktisch sofort bereitzustellen." Die enge Verbindung von Reaktionsfähigkeit und Vorsicht ist entscheidend. Abschließend erklärt er: "Dieser ständige Druck erfordert große Sorgfalt und Liebe zum Detail, da falsche Informationen erhebliche Folgen für die Leser und das Image der Medien, die wir vertreten, haben können."


Ein Gleichgewicht zwischen Ethik und Neutralität


Die Zeitung L'Essentiel, für die Yannis arbeitet, versteht sich als unabhängiges Medium ohne politische Ausrichtung. "Wir müssen uns auf Fakten konzentrieren und Informationen präsentieren, ohne eine Position zu beziehen. Das ist unsere Aufgabe." Diese Rolle ist umso wichtiger, wenn die Medien über sensible Themen oder Ereignisse berichten, erklärt Yannis.


"Neben der Darstellung der Fakten bedeutet unsere Neutralität auch, dass wir die Leser nicht zugunsten einer bestimmten Position beeinflussen dürfen, unabhängig von unserer persönlichen Meinung, die in unserer Arbeit niemals zum Ausdruck kommen sollte. Journalisten haben die Aufgabe, objektive und unparteiische Informationen zu liefern und den Lesern die Möglichkeit zu geben, sich ihre eigene Meinung zu bilden."


Yannis ist der Meinung, dass Neugierde, Aufgeschlossenheit und Kontaktfreudigkeit wichtige Fähigkeiten sind, um seine Arbeit erfolgreich auszuführen. Während einige Fähigkeiten unverzichtbar sind, sind bestimmte Werte nicht weniger wichtig. "Es bedarf einer strengen Informationsverarbeitung, Ethik in der journalistischen Arbeit und Bescheidenheit, weil es immer etwas Neues zu lernen gibt", fügt er hinzu.


Abschließend weist Yannis darauf hin, dass künstliche Intelligenz die Zukunft des Journalismus beeinflussen könnte, auch wenn sie im Moment noch nicht störend ist. Er ist jedoch überzeugt, dass

der Mensch und seine Sensibilität Journalisten immer von Maschinen unterscheiden werden. "Künstliche Intelligenz ist noch nicht in der Lage, Feldforschung zu betreiben", scherzt er.


Der Beruf des Journalisten hat also noch viel zu bieten. Anhand der Geschichte von Yannis entdecken wir die faszinierenden Facetten eines sich ständig weiterentwickelnden Berufs, in dem Leidenschaft und Integrität das Herzstück eines jeden Artikels sind. Nach zehn Jahren Erfahrung weiß er die Vielfalt seiner Arbeit zu schätzen und erkennt bescheiden an, dass er noch viele Geschichten zu berichten und zu entdecken hat.



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