Porträt des Monats: Vom kleinen Luxemburg zu den Olympischen Spielen – die Geschichte von Luka Mladenovic

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Am 10/10/2024, von Loïc Braun veröffentlicht

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In diesem Porträt des Monats freuen wir uns, Ihnen Luka Mladenovic vorzustellen, einen 25-jährigen Profi-Tischtennisspieler aus Luxemburg. Er entdeckte schon früh seine Leidenschaft für Tischtennis und baute darauf eine erfolgreiche Karriere auf, die ihn in diesem Jahr sogar zu den Olympischen Spielen führte. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über seinen Werdegang und seine Erfahrungen auf dem Weg dorthin. 



Vom ersten Schlag zum Hobby: Wie seine Begeisterung für Tischtennis entstand


Luka Mladenovic wurde Ende der 90er Jahre in Luxemburg als Sohn serbischer Eltern geboren. Mit sechs Jahren begann er Fußball zu spielen, musste jedoch nach zwei Jahren aus gesundheitlichen Gründen aufhören. Daraufhin wurde ihm empfohlen sich auf Indoor-Sportarten zu konzentrieren, was ihn schließlich zum Tischtennis führte. 


Schnell erkannte Luka, dass ihm Tischtennis mehr lag als Fußball und entwickelte eine Leidenschaft für diesen Sport. Schon bald begann er im Kader zu trainieren und nahm ab seinem 10. Lebensjahr zweimal wöchentlich am Training des Nationalkaders teil. In seiner Altersklasse feierte er nationale Erfolge, was seine Begeisterung für Tischtennis weiter steigerte.


Als er zunehmend gegen internationale Gegner antrat und dabei auch Niederlagen und oftmals negatives Feedback von seinem Trainer hinnehmen musste, kam er im Alter von 15 Jahren an den Punkt das Tischtennisspielen aufgeben zu wollen. Doch dank der Unterstützung eines Nationaltrainers entdeckte er eine neue Spielweise, die seine Leidenschaft erneut entfachte.


Durch die Anwendung seines neuen Spielstils nahm seine Tischtenniskarriere ab diesem Moment richtig Fahrt auf. Er begann intensiver zu trainieren und besuchte ein Sportgymnasium. Im Jahr 2020 trat er der luxemburgischen Armee bei, um als Sportsoldat seinen Weg zum Profisportler einzuschlagen. Seit 2021 trainiert Luka professionell. 



Lukas Sprung auf die Olympische Bühne: Ein unvergesslicher Weg


Luka setzte sich nie unter Druck, unbedingt die Qualifikation für die Olympischen Spiele zu schaffen. Er war sich sicher, dass er früher oder später teilnehmen würde.


Wären es nicht diese Olympischen Spiele gewesen, dann eben die nächsten“, erzählt Luka.


Anfang 2024 begann er konstant auf hohem Niveau zu spielen und in der deutschen Bundesliga gegen starke Gegner zu gewinnen. Innerhalb kurzer Zeit sammelte er zahlreiche gute Ergebnisse. Durch seinen Glauben an sich selbst und harte Arbeit entwickelte sich sein Talent rasant und brachte ihn schließlich zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris.


Man kommt im Olympischen Dorf an, geht etwas essen, und kaum im Restaurant steht da Carlos Alcaraz... Man muss dazu sagen, ich bin ein großer Tennisfan“, erzählt Luka Mladenovic mit einem breiten Lächeln.


Für ihn waren die Olympischen Spiele ein überwältigendes Erlebnis. Zu Beginn ist die Euphorie riesig, die Energie sprudelt nur so über, doch Luka weiß, dass er seine Kraft aus der Ruhe und dem Rückzug schöpft.

 

Eine knappe Woche vor seinem ersten Spiel kam er in Paris an. Die Aufregung war groß, aber Luka versuchte sich an die Routine zu halten, die ihn in den letzten Monaten begleitet hatte, um seine bestmögliche Leistung abrufen zu können. „Die Atmosphäre war unglaublich“, erinnert er sich. Obwohl er die Eröffnungsfeier auslassen musste, da sein Spiel direkt am nächsten Tag stattfand, bereut er diese Entscheidung nicht. „Es war definitiv die richtige Wahl. Müsste ich die Entscheidung nochmal treffen, würde ich es genauso machen.


Als der Moment seines Spieles kam, blickte Luka in die Zuschauermenge und entdeckte zahlreiche luxemburgische Fahnen. Von allen Seiten hörte er Zurufe, die ihn emotional berührten. „Dieser Moment, dort zu stehen und mein Land zu repräsentieren, gehört für immer mir – das kann mir niemand mehr nehmen.“ Auch wenn er letztendlich nicht gewonnen hat, ist er stolz darauf, den Mut aufgebracht zu haben, sich dieser Herausforderung zu stellen und sein Land während der Olympischen Spielen repräsentiert zu haben. 



Seine Herausforderungen: Vom Alltag zu den Olympischen Spielen


Für Luka war die größte Herausforderung bei den Olympischen Spielen, die Fülle an Emotionen zu verarbeiten. „Man möchte alles erleben, die Atmosphäre ausnutzen, aber gleichzeitig gut performen.“ 


Im Tischtennis, wie in vielen anderen Sportarten, ist es nicht immer leicht nach einer Niederlage sofort das Positive zu sehen. „Ich bin ein sehr emotionaler Mensch“, sagt Luka. Er versucht zwar die negativen Emotionen nach einem Rückschlag nicht die Oberhand gewinnen zu lassen, doch er erkennt auch, dass gerade diese Gefühle ihn anspornen. Niederlagen bieten ihm die Gelegenheit, sich kritisch zu hinterfragen.

 

„Nächstes Mal wird es besser“ – dieser Gedanke reicht ihm nicht. „Nein, wenn du nichts änderst und nicht verstehst, warum es nicht geklappt hat, warum sollte es das nächste Mal anders sein?“. Für Luka ist klar:


Nur wer bereit ist aus seinen Fehlern zu lernen und sich anzupassen, kann langfristig erfolgreich sein.


Niederlagen sind für ihn keine Misserfolge, sondern wertvolle Lektionen, die ihn auf seinem Weg nach vorne bringen.  



Sollte man sportliche Aktivitäten in der Jobsuche hervorheben?


Sport im Lebenslauf sagt viel über eine Person aus - vor allem, wenn man als Kaderathlet aktiv war oder einem Verein angehört. Es zeugt von Disziplin, Talent und mentaler Stärke. Wer Sport auf hohem Niveau betreibt, muss Durchhaltevermögen und eine starke mentale Belastbarkeit mitbringen – Eigenschaften, die auch im beruflichen Umfeld wertvoll sind.


Luka hätte seine berufliche Laufbahn definitiv im Sport gesehen. Trotz seiner ruhigen Art ist er ein geselliger Mensch, der gerne von anderen umgeben ist, die ebenfalls motiviert sind. Nach seiner Tischtenniskarriere kann er sich gut vorstellen als privater Trainer tätig zu sein:


Mein Wissen weiterzugeben, besonders in meiner speziellen Spielweise, wird mein Weg sein. Ich liebe es die Energie zu spüren, die entsteht, wenn man gemeinsam etwas schafft. Dieses Gefühl zusammen etwas aufzubauen, ist für mich etwas Wunderschönes.



Lukas wertvolle Ratschläge für alle angehenden Profis


Luka ist der Meinung, dass man eine hohe Frustrationstoleranz braucht. Sport sollte zwar Freude bereiten, jedoch muss man auch bereit sein Herausforderungen zu akzeptieren – dass man manchmal sprichwörtlich die Zähne zusammenbeißen muss.


Es ist nicht immer einfach, aber es ist wichtig das große Ganze im Blick zu behalten: Was man jetzt investiert, zahlt sich später aus. Für Luka ist Verlieren ein essenzieller Teil des Prozesses. Wer nur das Gute sucht und sich nicht mit den eigenen Fehlern auseinandersetzt, wird nicht weit kommen.


Im Sport, wie auch im Leben, ist man ständig mit Herausforderungen konfrontiert. Es gibt Tage, an denen man viel Widerstand spürt, aber genau daraus kann man Kraft schöpfen und sich sowohl spielerisch als auch mental weiterentwickeln. Die Fähigkeit, auch in schwierigen Momenten dranzubleiben und nicht aufzugeben, ist entscheidend für den Erfolg. 


Dank seines intensiven Trainings und seiner Leidenschaft hat Luka es geschafft bei den Olympischen Spielen in Paris teilzunehmen. Wir wünschen ihm viel Erfolg für seine weiteren Karriere und hoffen ihn 2028 in Los Angeles bei den nächsten Olympischen Spielen zu sehen! 



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