Nach dem Porträt über unsere Account Managerin Inga, stellt Ihnen das Moovijob.com-Team nun Léa vor, eine französische Krankenpflegerin, die ihre berufliche Erfüllung gefunden hat. Seit fast 3 Jahren verlässt Léa ihr kleines Dorf in der Nähe von Metz (in Frankreich) mehrmals pro Woche, um in das CHL in Strassen (Luxemburg) zu fahren. Sie ist seit sechs Jahren Krankenpflegerin und hatte sich eigentlich immer geschworen, niemals die Grenze zu überschreiten…
Luxemburg, das Land der Möglichkeiten
Ende 2020 entschied sich Léa, das Krankenhaus in Frankreich zu verlassen, um im Centre Hospitalier de Luxembourg (CHL) zu arbeiten. Heute arbeitet sie in drei Schichten, was ihr eine größere Flexibilität bei der Patientenbetreuung ermöglicht, insbesondere bei der Nachbetreuung oder beim Monitoring. Einige Monate nachdem sie angefangen hatte, dort zu arbeiten, erfuhr Lea, dass sie Mutter wird.
"Ich war noch in der Probezeit, als ich erfuhr, dass ich mein erstes Kind erwarte. Heute habe ich einen unbefristeten Arbeitsvertrag und bin dankbar für das Verständnis meines Arbeitgebers bezüglich meiner Entscheidung, nach der Geburt meines Sohnes nur noch 80% zu arbeiten.“
Zudem kommt sie nicht umhin, die Vorteile zu betonen, die ihr der frühe Mutterschaftsurlaub, sowie die im Vergleich zu Frankreich besser bezahlte Elternzeit ermöglichte. "Ich konnte sowohl meine Schwangerschaft als auch die Zeit mit meinem Baby genießen", erklärt sie.
Die Gründe für eine kluge Entscheidung
Bevor sie in Luxemburg arbeitete, war Léa drei Jahre lang in Frankreich im Hôpital Mercy in der Abteilung für Hämatologie tätig. Dort sammelte sie wertvolle Arbeitserfahrung, die sie in Luxemburg direkt anwenden konnte.
"Die Anerkennung der eigenen Leistungen durch das Gehalt in Luxemburg ist unbestreitbar und wohlverdient." Sie betont, dass Krankenpflegekräfte in Luxemburg vielseitig ausgebildet sein müssen und die Betreuung der Patient*innen von A bis Z managen, was ihr Gehalt rechtfertigt, das weit über dem ihrer französischen Kolleg*innen liegt.
Ein weiterer großer Vorteil Luxemburgs ist die Möglichkeit, Berufsleben und Weiterbildung miteinander zu vereinbaren. Léa freut sich, dass sie relativ leicht an internen Fortbildungen teilnehmen kann, was in Frankreich aufgrund der häufigen Ausfälle und Vertretungen komplizierter war.
"Das mehrsprachige Umfeld des CHL ist ein weiterer Pluspunkt. Ich liebe es, in diesem multikulturellen Umfeld zu arbeiten! Auf beruflicher Ebene gewinne ich an Erfahrung. Und auch mein Sprachniveau hat sich verbessert."
Luxemburg, ein Eldorado für Krankenpflegekräfte?
Neben den Vorteilen gibt es auch einige Hürden für diejenigen, die in Luxemburg arbeiten möchten. "Aber diese Hürden können leicht abgebaut werden", beruhigt Léa.
Eine gleichwertige Ausbildung zu besitzen ist in diesem Umfeld unumgänglich und erfordert eine finanzielle Investition (ca. 70 Euro), um das ausländische Diplom in Luxemburg anerkennen zu lassen.
Was die Beherrschung der luxemburgischen Sprache betrifft, kennt Léa die spezifischen Anforderungen der verschiedenen Gesundheitseinrichtungen nicht. Im CHL ist die Leitung jedoch sehr verständnisvoll. Um ausländischen Pflegekräften das Lernen und die Integration zu erleichtern, werden kostenlose Kurse angeboten.
Die Fahrzeit - ein Nachteil, der relativiert werden muss
"Ich hatte große Angst vor der Zeit, die ich im Auto verbringen würde. Letztendlich habe ich mich aber schnell damit arrangiert! Durch meine variierenden Arbeitszeiten kann ich die Hauptverkehrszeiten vermeiden."
Sie geht sogar so weit, zu sagen, dass sie die Zeit im Auto genießt, bei der Sie während der Fahrt immer Musik hören kann. Dass Lea das Auto dem Zug vorzieht, liegt vor allem an ihren ungewöhnlichen frühen Arbeitszeiten, die das Bilden von Fahrgemeinschaften praktischer und günstiger machen. So gehört sie zu einem überwiegend französischsprachigen Team, das sich regelmäßig trifft, um gemeinsam den Weg zur Arbeit zu fahren.
Luxemburg, ein anderes Gesundheitssystem
In bezug auf die Unterschiede zwischen den öffentlichen Krankenhäusern in Frankreich und Luxemburg, meint Léa, dass es nicht fair ist, die beiden miteinander zu vergleichen.
"Luxemburg bietet zwar eine bessere finanzielle Anerkennung und stellt mehr Mittel für Forschung und Ausbildung zur Verfügung, aber die Arbeit in der Krankenpflege ist dort auch sehr anspruchsvoll, mit Fällen von Burnout und einer insgesamt höheren Arbeitsbelastung."
Sie fordert im Übrigen eine umfassende Überarbeitung der Gesundheitssysteme im Allgemeinen, da sowohl Frankreich als auch Luxemburg mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind.
Derzeit denkt Léa nicht daran, für die Arbeit nochmal nach Frankreich zurückzukehren. In Zukunft möchte sie ihr Vorhaben, eine Kindertagesstätte zu eröffnen, in die Tat umsetzen oder freiberuflich als Krankenpflegerin arbeiten.
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