Das Luxemburgische ist eine einzigartige Sprache, deren Klänge dem Deutschen, dem Niederländischen und gelegentlich auch dem Französischen ähneln.Sie wird hauptsächlich in Luxemburg sowie in einigen Grenzregionen gesprochen. Lange Zeit als Dialekt betrachtet, geht sie vermutlich auf das Moselfränkische zurück, einen der westmitteldeutschen Dialekte, der im Laufe der Zeit sowohl von germanischen als auch von romanischen Einflüssen geprägt wurde.
Eine Sprache, die lange nur mündlich gesprochen wurde
Bis ins 19. Jahrhundert hinein war Luxemburgisch vor allem eine gesprochene Sprache. In der Schriftsprache dominierten Französisch und Deutsch, jeweils in ihrem eigenen Bereich.
Während der französischen Besatzung unter Ludwig XIV. im Jahr 1648 und der Besetzung durch die revolutionären Truppen 1795 setzte sich Französisch im Großherzogtum immer stärker durch. Mit dem Code Napoléon von 1804 wurde Französisch zur offiziellen Verwaltungs- und Rechtssprache des Landes.
Deutsch hingegen prägte Presse und Wirtschaft, insbesondere nach dem Beitritt Luxemburgs zum Zollverein, dem deutschen Zoll- und Handelsbund, im Jahr 1842, der deutsches Kapital und Arbeitskräfte ins Land brachte.
Im Alltag jedoch blieb Luxemburgisch die Sprache der Bevölkerung.
Die Entstehung einer sprachlichen Identität
Ab 1843 führte das Gesetz über die Grundschulbildung die schulische Mehrsprachigkeit ein. Deutsch und Französisch wurden bereits in der Grundschule gleichberechtigt unterrichtet. Dieses System legte nach und nach den Grundstein für eine einzigartige sprachliche Identität zwischen dem französisch- und dem deutschsprachigen Raum.
Parallel dazu entwickelte sich Luxemburgisch zu einem Symbol nationaler Identität: Wörterbücher, Gedichte und Lieder entstanden, darunter das berühmte Ons Heemecht („Unser Heimatland“, 1859), die spätere Nationalhymne!
20. Jahrhundert: Bestätigung und Anerkennung
Während der deutschen Besatzung (1940–1944) wurde Französisch verboten und Luxemburgisch zum Dialekt herabgestuft, um die Annexion an das Deutsche Reich zu rechtfertigen. Bei der Volkszählung 1941 jedoch wies die Bevölkerung das Deutsche zurück und gab mehrheitlich Luxemburgisch als Muttersprache an, ein starkes Bekenntnis zur eigenen Identität.

Auszug aus einem Volkszählungsbogen © Kanerz Art
Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt die luxemburgische Sprache ihren Stellenwert zurück und entwickelte sich weiter.
1948 bestätigte die Verfassung die Nutzung von Französisch und Deutsch, ließ aber dem Gesetzgeber freie Hand, deren Gebrauch zu regeln. Mit dem Sprachengesetz von 1984 wurde Luxemburgisch offiziell als Nationalsprache anerkannt und fand neben Französisch und Deutsch seinen festen Platz in Verwaltung und Justiz. Schließlich erhielt es 1989 auch auf europäischer Ebene eine symbolische Anerkennung durch das Programm „Lingua“.
Im 21. Jahrhundert markierten soziale Netzwerke und digitale Medien einen Meilenstein. Erstmals wurde Luxemburgisch zu einer alltäglichen Schriftsprache.
Ein Beispiel: Sieben Schüler des Athénée gründeten „LëtzLearn“, eine unterhaltsame Online-App, die den Zugang zur luxemburgischen Sprache erleichtern und fördern soll.
Eine lebendige Sprache und ein beruflicher Vorteil
Heute nutzen rund 61 % der Einwohner Luxemburgisch in ihrem Alltag, zu Hause, in der Schule oder am Arbeitsplatz. Seit dem Nationalitätsgesetz von 2008, das das Bestehen eines Luxemburgisch-Tests verlangt, erlebt die Sprache einen regelrechten Aufschwung. Die Nachfrage nach Luxemburgisch Kursen am INL hat sich zwischen 2008 und 2022 mehr als verdreifacht.
Doch Luxemburgisch zu lernen bedeutet auch:
- Sich besser in das gesellschaftliche und kulturelle Leben zu integrieren;
- Leichter mit Kolleginnen, Kollegen und Nachbarn zu kommunizieren;
- Die historische und identitäre Vielfalt des Landes zu entdecken.
Einführung des Tages der luxemburgischen Sprache
Am 26. September 2025 findet zum ersten Mal der „Dag vun der Lëtzebuerger Sprooch” statt, der Tag der luxemburgischen Sprache. Dieses Datum fällt mit dem Europäischen Tag der Sprachen zusammen und bietet die Gelegenheit, die luxemburgische Sprache in vielen Bereichen zu ehren. Es stehen Konferenzen, Konzerte, Ausstellungen und pädagogische Aktivitäten auf dem Programm, um die luxemburgische Sprache und die Mehrsprachigkeit zu feiern.
Jetzt sind Sie dran!
Bevor Sie sich ins Unbekannte stürzen, gibt Ihnen Moovijob.com ein paar Grundlagen mit auf den Weg, damit Sie bestens für Ihre erste Lektion gewappnet sind!
Hallo = Moien
Auf Wiedersehen = Äddi
Wie geht’s? = Wéi geet et?
Mir geht’s gut/schlecht = Mir geet et gutt/schlecht
Danke = Merci
Sprechen Sie Luxemburgisch? = Schwätzt Dir Lëtzebuergesch?
Ja = Jo
Nein = Nee
Gern geschehen! = Gär geschitt!
Sprache der Geschichte, der Identität und heute auch der Zukunft: Luxemburgisch ist mehr denn je ein Vorteil für alle, die in Luxemburg leben oder arbeiten.
Entdecken Sie alle unsere Sprachkurse zum Erlernen der luxemburgischen Sprache auf Moovijob.com!