Die Lohnindexierung kommt endlich im Mai 2025

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Am 29/04/2025, von Camille Ecormier veröffentlicht

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Ab dem 1. Mai 2025 wird in Luxemburg eine neue Phase der automatischen Lohnindexierung eingeführt. Das Ergebnis: eine automatische Erhöhung der Löhne, Gehälter und Renten um 2,5 % für alle betroffenen Arbeitnehmer und Begünstigten. Diese lang erwartete Maßnahme soll die steigenden Lebenshaltungskosten aufgrund der Inflation ausgleichen.



Eine mehrfach verschobene Indexierung


Ursprünglich für Oktober 2024 erwartet, wurde die Indexierung aufgrund der noch unzureichenden Entwicklung des Verbraucherpreisindex (VPI) verschoben. Im März dieses Jahres betrug der Preisanstieg über sechs Monate nur 1,3 %, was unter dem erforderlichen Schwellenwert von 1,79 % lag, um den Mechanismus zu aktivieren.


Die letzte Anpassung hatte im September 2023 stattgefunden, also mehr als anderthalb Jahre vor der neuen Indexierung am 1. Mai 2025.


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Wie funktioniert die Lohnindexierung?


Die Indexierung ist ein automatischer Mechanismus, der dazu dient, die Kaufkraft angesichts der Inflation zu schützen. Konkret bedeutet dies, dass bei einem signifikanten Anstieg der Verbraucherpreise die Löhne, Renten und Gehälter nach oben angepasst werden, um den Wertverlust auszugleichen.


Dieser Prozess stellt sicher, dass das reale Einkommen der Arbeitnehmer im Laufe der Zeit nicht sinkt. Die Auswirkungen werden bereits auf der Gehaltsabrechnung im Mai 2025 sichtbar sein, mit einer Erhöhung des Bruttogehalts.



Eines der höchsten Gehälter in Europa


Mit dieser neuen Indexierung stärkt Luxemburg seine Position unter den Ländern mit den höchsten Löhnen in der Europäischen Union. Bereits 2022 belegte das Land den zweiten Platz mit einem medianen Bruttostundenlohn von 24,0 €, direkt hinter Dänemark (29,8 €). Im Jahr 2024 war Luxemburg das Land der Europäischen Union mit dem höchsten monatlichen Mindestbruttolohn von 2.570,93 €.


Darüber hinaus hält Luxemburg heute eine der geringsten Lohnungleichheiten zwischen Männern und Frauen in Europa und sogar weltweit. Im Jahr 2022 war der Gender Pay Gap beim Stundenlohn leicht zugunsten der Frauen, mit einem Unterschied von -0,7 %.


Der atypische Gender Pay Gap in Luxemburg lässt sich durch mehrere strukturelle Faktoren erklären. Einerseits gibt es im Land einen hohen Anteil hochqualifizierter Arbeitnehmer in spezialisierten Sektoren, in denen Frauen gut vertreten sind. Andererseits sind luxemburgische Frauen im Durchschnitt besser ausgebildet als Männer, insbesondere bei den jüngeren Generationen, was ihnen den Zugang zu besser bezahlten Positionen ermöglicht, insbesondere in Bereichen wie Finanzen, Gesundheit oder Bildung.


Allerdings sind diese Zahlen relativ zu betrachten. Die Berechnung basiert nur auf den durchschnittlichen Bruttostundenlöhnen und berücksichtigt nicht Boni, Prämien, Teilzeitstellen oder Unterschiede in den besetzten Positionen. Bei den gesamten Jahreseinkommen sind Männer nach wie vor in den höchsten Einkommensbereichen überrepräsentiert, was langfristig immer noch zu einem realen Einkommensunterschied zu Lasten der Frauen führt.



Diese neue Indexierung ist eine gute Nachricht für die Arbeitnehmer: Sie ermöglicht es, ihre Kaufkraft angesichts der Inflation zu erhalten und sicherzustellen, dass ihre Vergütung mit den Lebenshaltungskosten steigt. In der Zwischenzeit möchten wir Sie daran erinnern, dass Sie Ihre Steuererklärung für 2025 bereits jetzt (und noch bis Dezember) ausfüllen können.



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